Der Coronavirus Lockdown in Indien
Ende März, rund 14 Tage später als bei uns in Österreich, wurde in Indien die Ausgangssperre verhängt. Im Gegensatz zu uns, traf es die Menschen erheblich schlimmer.
Von einem Tag auf den Anderen hatten viele Menschen keine Arbeit mehr und das heißt kein Geld. Ohne Geld, keine Lebensmittel. Außerdem gab es keine Unterstützung von der öffentlichen Hand. Verzweiflung pur!
Obwohl es uns in Österreich verhältnismäßig gut ging, konnte man überall Gejammer wegen der Maskenpflicht, Abstandhaltung, abgesagter Veranstaltungen, geschlossener Restaurants und Hotels sowie stornierter Urlaube hören. An Essen und Trinken fehlte uns aber nichts. Obwohl die Spitäler bei uns zum Großteil für Coronapatienten freigehalten wurden, wurde im Spital niemand abgewiesen.
In Indien sah die Situation leider ganz anders aus. Dank der vielen Spender konnten wir über 1.250 Familien mit durchscnittlich 5 Personen pro Haushalt - also über 6.250 Personen - mit den notwendigsten Lebensmitteln wie Reis, Dal und Gemüse versorgen und so den Menschen die Möglichkeit gegeben, die Ausgangssperre einzuhalten, und zu Hause zu überleben. Dies erlaubte es ihnen sich strikt and die Ausgangssperre zu halten und sich zu Hause mit Essen zu versorgen.
Glücklicherweise konnten wir damit eine großflächige Ansteckung der Bevölkerung verhindern und schlussendlich wurden in Jeeva's Pfarreien keine Ansteckungen verzeichnet.
Im Marien Monat Mai, zelebrierte Pf. Jeeva für jeden Spender und deren Familie eine spezielle Dankesmesse. Er berichtete mir bei jedem Telefonat wie dankbar und glücklich die Menschen seiner Pfarreien sind.
Ich hoffe, dass die bis Ende Juni verlängerte Ausgangssperre wieder langsam gelockert werden kann, damit die Menschen langsam wieder zur „Normalität“ zurückkehren können.
Allen Spendern nochmals ein herzliches "Vergelt`s Gott!".
Auch die Frauen, die den Zuschneide- und Nähkurs letztes Jahre besucht hatten, stellten sich in den Dienst der Hilfe. Sie nähten Masken für die Bevölkerung und stellten den Erlös von umgerechnet Euro 274,- für Lebensmittel zur Verfügung.
Dies zeigt uns, dass durch unsere Initiativen die Idee der langfristigen "Hilfe zur Selbsthilfe" langsam Form annimmt.